Die Berufsfeuerwehr - Entwicklung seit 1955

Vorgeschichte

Nach dem Krieg hatte man die Außenzüge der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr aufgestellt. Um diese zu ersetzen wurden die Mitarbeiter der Müllabfuhr und der Verkehrsbetriebe, die in der Nähe der Feuerwache untergebracht waren, für den Feuerwehrdienst verpflichtet.

1952 zählte die Freiwillige Feuerwehr 70 Mann, die neben ihren beruflichen Tätigkeiten Bereitschaftsdienste an Wochenenden und Feiertagen übernahmen. Ein weiteres Standbein waren Feuerwehrangehörige, die im Feuerwehrhaus in der Augustastraße wohnten und damit ständige Einsatzbereitschaft gewährleisteten.

Im Zuge des Neubaus der Verkehrsbetriebe und des damit verbundenen Umzuges, sowie ständig steigender Einsatzzahlen (1947: 183 Einsätze, 1952: 266 Einsätze) wurde 1954 entschieden eine Berufsfeuerwehr zu gründen. 

Durch die steigenden Einsatzzahlen war die Belastung der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr vertretbar, zumal diese aufgrund ihres hohen Leistungsstandes auch immer häufiger zu Nachbarschaftshilfe angefordert wurde.

Die ersten Schritte

Am 01.01.1955 nahmen die ersten Angehörigen einer Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern ihren Dienst auf. Ein neuer Abschnitt der Geschichte der Feuerwehr Kaiserslautern begann. 16 Berufsfeuerwehrmänner versahen ihren Dienst in zwei Schichten. Je Schicht wurden, damals wie heute, 24 Stunden Dienst geleistet. Die mindestens sechs Mann einer Schicht rückten in der Regel auf einem Tanklöschfahrzeug und einer Drehleiter aus. Die wöchentliche Arbeitszeit betrug damals 84 Stunden.

Entwicklung bis heute

In den folgenden Jahren wurde zwar immer wieder die Personalstärke erhöht; durch die sinkende Wochenarbeitszeit machte sich dies aber nicht an der Ausrückestärke bemerkbar. So war beispielsweise 1969 der Personalbestand fast doppelt so hoch wie 1955, die Ausrückestärke blieb aber gleich. 

Erst zu Beginn der achtziger Jahre gelang eine schrittweise Aufstockung des Personales bis zu 81 Beamten. In dieser Phase wurde eine dritte Wachabteilung etabliert. Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 54 Stunden war es nun möglich einen geregelten Dienstbetrieb zu gewährleisten. Zuvor war der notwendige Zeitausgleich nach den verschiedenen Arbeitszeitverkürzungen in Form von Freischichten gewährt worden. Dies bedeutete am Ende drei Freischichten pro Monat. Auch konnte die Ausrückestärke den ständig steigenden Anforderungen bezüglich der Anzahl und Art der Einsätze angeglichen werden.

Im Laufe der Jahre beeinflussten ständig Arbeitszeitverkürzungen, aber auch Arbeitszeitverlängerungen die personelle Entwicklung.

Durch die Aufgabenmehrung in der Leitstelle, auch bedingt durch die Alarmierung der Feuerwehren angrenzender Landkreise, wurde 1995 das Personal für die Feuerwehrleitstelle vom Dienstbetrieb der Wachabteilungen abgekoppelt. Mit zunächst 12 Beamten erfolgte die Sicherstellung von zwei Funktionen in der Feuerwehrleitstelle.

Mit dem Amtsleiterwechsel 1996 wurde der B-Dienst als Einsatzleitdienst etabliert. Seit diesem Jahr ist gewährleistet, dass rund um die Uhr ein Beamter des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes auf der Feuerwache verfügbar ist.

Mit Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle 2005 begann auch die Spezialisierung der Berufsfeuerwehr in die drei Säulen Gefahrstoffe, Technische Rettung und Führungsunterstützung.  Dies bedeutete unter anderem die Herauslösung der Funktion „Melder“ aus der Wachabteilung. Heute werden dessen Aufgaben in einer erweiterten Form vom der Integrierten Leitstelle zugeordneten Führungsassistenten bewältigt. 

Gemäß AGBF-Empfehlung wurde die Wachstärke 2006 auf 1/2/13//16 festgelegt. Um diese Wachstärke einhergehend mit der EU-Richtlinie, die eine max. Arbeitszeit von 48 h / Woche vorschreibt, umzusetzen, waren in den Jahre 2006 bis 2008 viele Neueinstellungen notwendig.